Zweigstelle Baumpflege
Markus Bauknecht
Unterstotzen 1
88279 Amtzell
© 2019 Zweigstelle Baumpflege
 

Die Firma Zweigstelle – Baumpflege & Seilklettertechnik ist ein in Amtzell ansässiges Baumpflegeunternehmen, das von Markus Bauknecht geleitet wird. Wir sind ein Fachbetrieb für Baumpflege und Seilklettertechnik und widmen uns mit Leidenschaft der modernen Baumpflege. Um diesem vielfältigen Tätigkeitsfeld gerecht zu werden, sind alle Mitarbeiter speziell und umfassend ausgebildet. Als Firmeninhaber hat sich Markus Bauknecht konsequent bis zum "Meister für Baumpflege" weitergebildet:

  • Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung
  • European Tree Technician
  • zertifizierter Ausbilder für Seilklettertechnik und Arbeitssicherheit
  • ausgebildeter Landschaftsgärtner

 

 

Grundlagen der Baumpflege: Schnittführung (November 2021)

Im Arbeitsalltag eines Baumpflegers werden unzählige Schnitte in der Baumkrone durchgeführt. Das wichtigste Werkzeug ist die Handsäge, ob bei Einkürzungen im Fein- und Schwachastbereich oder bei der Totholzentnahme. Auch die Motorsäge kommt zum Einsatz, beim Schnitt starker Totholzpartien, bei der Wiederherstellung der Verkehrssicherheit nach Sturm- und Schneebruch oder bei Sondermaßnahmen wie einem Kronensicherungsschnitt.
Generell sollte die Handsäge bevorzugt werden, da sowohl eine glatte Schnittfläche erzeugt wird als auch eine gute Schnittführung einfacher auszuführen ist. Oft wird zu schnell zur Motorsäge gegriffen um die Arbeiten vermeindlich kraftsparender und schneller zu erledigen. Das verleitet aber leider zu zu großen Schnittwunden.
Egal welches Handwerkszeug zum Einsatz kommt, das Hauptaugenmerk sollte immer auf einer möglichst kleinen Schnittgröße und fachlich korrekter Schnittführung liegen. Diese Grundlagen einer fachlich guten Arbeit sind in den Regelwerken für Baumarbeiten, allen voran in der ZTV-Baumpflege geregelt.

Auf Grund eines viel zu spät erfolgten Erziehungs- und Aufbauschnittes musste eine Stieleiche im Bereich eines Parkplatzes sehr stark aufgeastet werden. Schnittstärken von ca. 10cm waren nicht zu vermeiden. Mit einer optimalen Schnittführung konnte der vitale Baum aber sehr gut auf die Schnitte reagieren und diese schon fast komplett überwallen. (Ausführung der Arbeiten vor 4 Jahren)

Schnittstärke

Jeder Schnitt der getätigt wird ergibt eine Schnittwunde und somit eine Verletzung an Ästen oder Stamm. Der Baum muss diese Wunde möglichst schnell verschliessen um sich gegen das Eindringen von Pilzen und das Entwickeln einer Fäule zu schützen. Durch Kallusbildung wird die Schnittstelle vom Kambium ausgehend überwallt, die natürliche Abschottungsreaktion eines Baumes.
Bei der Beratung des Kunden und der Planung der Arbeiten muss immer bedacht werden, dass es gut abschottende Baumarten (z.B. Linde), aber auch schlechte Abschotter, wie die Birke, in der Vielzahl der Baumarten gibt. Bei schlecht abschottenden Baumarten sollte die Schnittstärke nicht über 5cm liegen, an gut abschottende Baumarten kann auch falls nötig ein Ast bis 10cm Durchmesser entnommen werden.

Schnittführung

Nur mit einer korrekten Schnittführung kann das Abschotten der Wunde für den Baum ermöglicht werden. Falsch geführte Schnitte führen selbst bei sehr vitalen Bäumen zwangsläufig zu einer sehr verzögerten vollständigen Überwallung oder machen diese sogar unmöglich. Unumgänglich ist der Schnitt auf Astring/Astkragen um die Wunde möglichst klein zu halten und um dem Baum durch den Erhalt seiner Struktur an Leitungsbahnen in seiner Reaktion zu unterstützen.

Fachgerechte Baumpflege

Für einen Fachbetrieb sollten die angesprochenen Grundregeln die Basis des Arbeitsalltags darstellen. Als fachliche Information für den Kunden bieten sich die Faltblätter zum Thema Kappungen und Starkastschnitte des „Sachverständigenbüro Peter Klug – Arbus“ an.
https://www.arbus.de/informationen/downloads/

Starkastentnahme an einem Spitzahorn. Sehr große Schnittstärke (ca. 25cm) und schlechte Schnittführung: Der Baum (mit eher schlechter Vitalität) hat kaum eine Chance die Wunde zu verschließen. Zwingende Folge wird eine starke Faulstelle und damit eine mittelfristige Fällung sein.

Schnitt auf Aststummel an einem Spitzahorn. Hier wurden mehrere Äste mit ca. 10cm Stärke entnommen. Durch die erbärmliche Schnittführung hat der Baum keine Möglichkeit die Schnitte zu überwallen (keinerlei Kallusbildung) und wird in der Folge einfaulen.

Die Meldungen aus den vergangenen Jahren finden Sie im Archiv.